Deine Stimmfarbe 
Autorin: Kerstin Winterboer
veröffentlicht am: 15. Juni 2022
In der Kategorie: Sprechen | Stimme

Deine Stimmfarbe ist angeboren! Ja, stimmt! Und? 

Letztens beim Coaching hatte sich eine, ehemals eher introvertierte, Dame das Ziel gesetzt, ihre Stimmfarbe zu verändern. Denn sie wollte sichererer sprechen. Im Anschluss an eine erfolgreich abgeschlossene Psychotherapie, mit dem Schwerpunkt Persönlichkeitsarbeit und Stärkung des Selbstbewusstseins, wollte sie nun eine Stimme haben, die ihr neues „Selbst“ unterstreicht! Eine Stimme, die ihre Selbstsicherheit untermauert, ja unterstreicht. Eine Stimme, die sie kompetent wirken lässt und ihre Kompetenz unterstreicht. Eine Stimme, die ihre neue Selbstsicherheit unterstreicht. 

„Ich mag meine Stimme nicht! Ich mag den Stimmklang nicht! Ich möchte meine Stimmfarbe ändern!“, das waren ihre ersten Sätze im Stimmtraining. 

Gemeinsam legten wir die Stimmtrainingsziele fest. 

Inhalt: 

  1. Was bedeutet Stimmfarbe? 
  1. Welche Elemente der Stimme zählen zur Stimmfarbe? 
  1. Die Stimme hat viele Farben! Was wird bei einer Stimmanalyse, einem Stimm-Check oder einer Stimmdiagnostik untersucht? 
  1. Wie wird die Stimmfarbe untersucht? 
  1. Was kann an der Stimmfarbe verändert werden? Und was nicht?  
  1. Warum sollten Elemente der Stimmfarbe verändert werden? 
  1. Fazit 

Was bedeutet Stimmfarbe eigentlich?  

Ich habe mir zur Vorbereitung dieses Artikels die Mühe gemacht, auf die Suche zu gehen:  

Stimmfarbe im Duden: kein Eintrag! 

Stimmfarbe in Fachbüchern – nichts! 

In den Sachverzeichnissen und Glossars der Fachbücher: nichts! 

Was sagen die Inhalte meines Computers: äußerst wenig! 

Hey, das Internet, das findet doch alles! 

Doch auch hier gab es die nächste Enttäuschung. Eine aussagekräftige und allgemeingültige Erklärung ist auch im Internet nicht zu finden. 

Und dennoch: Den meisten ist das Wort Stimmfarbe ein Begriff.  

Ich selbst nutze das Wort wenig, weil es meiner Ansicht zu wenig differenziert. Im Prinzip bezeichnet der Begriff Stimmfarbe den Klang der Stimme. Somit ist der Begriff Stimmfarbe ein Oberbegriff für die unterschiedlichen Anteile, die eine Stimme, präziser gesagt den Stimmklang, ausmachen.  

Damit du dir das ein bisschen vorstellen kannst, werde ich nachfolgend einige stimmliche Parameter beschreiben, die in einer Stimmdiagnostik gebräuchlich sind.  

Welche Elemente der Stimme zählen zur Stimmfarbe? 

Subjektive Einschätzung der eigenen Stimme 

Eine kleine Auswahl häufig genannter Eigenschaften der Stimme aus Sicht von Klient:innen: 

belegt, brüchig, heiser, hauchig, kehlig, kippend, kloßig, krächzend, kratzig, nasal, schrill, zu hoch, etc. 

Die Stimme hat viele Farben! 

Eine Auswahl von Eigenschaften, die in der Stimmdiagnostik untersucht werden 

In der Stimmdiagnostik werden gewisse Parameter geprüft. Hierzu gehören u.a.: 

Stimmresonanz, Stimmsitz, Stimmeinsatz, Stimmvolumen, Stimmqualität, Stimmlage, Stimmlautstärke, Sprechstimmlage, Rufstimme, Nasalität, Stimmumfang, Stimmdynamik, Stimmregister, Berufsstimme, etc. 

Die Stimmfarbe kann mit positiven und negativen folgenden Adjektiven beschrieben werden. 

Wie wird die Stimmfarbe untersucht? 

Zur Analyse der Stimme werden unterschiedliche Diagnostiktools herangezogen, z.B. Stimmfeldmessungen.  

Eine Diagnostik, Stimmeinschätzung und/oder Stimmcheck ist die Basis einer Veränderung der Stimme. 

Das kann die kranke Stimme sein oder die gesunde Stimme, die optimiert werden kann. 

Was kann an der Stimmfarbe verändert werden? Und was nicht?  

Gewisse Parameter, die die eigene Stimme ausmachen, können nicht verändert werden. Dazu gehören die Anatomie, wie Kehlkopfgröße, Rachen- und Mundraumgröße. Diese haben auch Einfluss auf die Stimme. 

Veränderbar sind: erlernte stimmschädigende Verhaltensweisen oder Einflüsse, ökonomisches Atmen, Stimmpflege, Haltung, auch die innere Haltung, wenn sie die Stimmgebung beeinflusst.  

Professionell ausgebildete Stimmtrainer: innen, z. B. Logopäd:innen, Atem-, Stimm- und Sprechlehrer:innen haben das nötige Know-how und die entsprechenden Untersuchungsutensilien, um anhand einer Anamnese, einer Diagnostik und spezifischen Fragebögen einen Befund und einen, in Absprache mit dem Klienten getroffenen, Trainings- und Therapieplan zu erstellen. 

Warum sollte die Stimmfarbe verändert werden? 

Manchmal sind es kleine Stellschrauben mit großer stimmlicher Wirkung. Die Atmung geschieht automatisch und ökonomisch. Das Sprechen fällt leichter, die Stimme klingt gut und du wirkst kompetent. Dein Publikum hört dich gerne reden. Es hört dir gerne zu. So erreichst du deine Kunden wirklich. Ein anders Mal ist eine Veränderung der Stimmfarbe ein längerer Prozess. Vergleichbar mit dem Prozess der Gewichtsreduzierung. 20 Kilogramm zu reduzieren, geschieht auch nicht von heute auf morgen. Mehrere Stimmgewohnheiten zu verändern, braucht ebenso seine Zeit. Zudem ist ein Stimmtraining immer auch ein Persönlichkeitstraining. Und es lohnt sich! Es darf sogar Freude machen. Es ist so viel mehr Erfolg möglich, wenn du in Einklang mit deiner Stimme und deinem Sprechen bist.  

Der Begriff Stimmfarbe wird auch in der Musik benutzt. Welche Stimmfarben passen zueinander? Oder welche Stimmfarbe passt zu welchem Sound. 

Was geschah nun mit der Klientin? 

Nachdem sie medizinisch eine gesunde Stimme attestiert bekam, schloss ein sich ein 20-stündiges Einzel-Stimmtraining, inklusiver regelmäßiger Nachsorge, an. So konnte sie individuell ihre Präsenz und ihre Stimmwirkung steigern. Anfänglich noch unsicher, hielt sie Firmenpräsentation. Nach nun über einem Jahr hält sie diese sogar selbst- und stimmsicher. Und vor allem mit Freude. Sie automatisierte die Arbeit mit und an der Stimme sowie die Erfolge aus der Psychotherapie. Somit konnte ein erfolgreicher Transfer in den beruflichen und privaten Alltag stattfinden.  

Fazit 

Stimmfarbe wird als Oberbegriff für die unterschiedliche Anteile, die eine Stimme, beziehungsweise den Stimmklang ausmachen, benutzt. 

Es können einige Parameter der Stimme verändert werden. Diese wiederum haben Einfluss auf die sogenannte Stimmfarbe.  

Für professionelle Sprecher:innen, z. B. Radio- und TV- Moderator:innen ist ein Rede- und Stimmtraining selbstverständlich. Auch Schauspieler:innen und Politiker:innen haben in der Regel Ausbildungen in den Bereichen Stimmbildung und Sprecherziehung durchlaufen. Denn: Stimme wirkt! Immer. 

Profitiere auch du! 

Viel Erfolg und Freude! 

Deine Kerstin Winterboer 

P.S.:  

Höre dazu die Podcast Episode „DEINE STIMMFARBE“ deine Podcasts „Stimme & Sprechen im Einklang“. 

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